Der Umgang mit dem Tierleid, Konflikte mit Kundinnen und Kunden, lange Arbeitstage: Tierärztinnen und Tierärzte, Tiermedizinische Praxisassistentinnen und -assistenten (TPA) sowie Studentinnen und Studenten der Veterinärmedizin sind im Beruf und in der Ausbildung stark gefordert. Dazu können Schwierigkeiten im privaten Umfeld oder andere Konflikte kommen. Dies alles kann dazu führen, dass die psychische Gesundheit stark unter Druck ist und die eigene Lebenssituation plötzlich ausweglos erscheint.
Für solche Notsituationen besteht mit der GST-Hotline SOSforVets neu eine Anlaufstelle, die spezifisch für Personen im veterinärmedizinischen Beruf und deren Umfeld geschaffen wurde. Betroffene Personen erhalten rund um die Uhr Unterstützung in schwierigen Situationen. Bei jeder Kontaktaufnahme meldet sich eine ärztliche Fachperson auf Deutsch oder Französisch, nach Möglichkeit auch auf Italienisch und Englisch. Sie macht eine erste Beurteilung der Situation und nimmt eine Triage vor. Wenn es sich um eine akute Notfallsituation handelt, findet eine Überweisung an geschulte Ärzte und Psychiaterinnen statt, die die unmittelbar notwendigen Massnahmen einleiten.
Wenn es sich nicht um eine akute Notfallsituation handelt, so schätzt die Fachperson ein, ob eine Betreuung auf der mentalen oder der rechtlichen, fachlichen Ebene oder beiden Ebenen angezeigt ist. Diese Personen werden unter Umständen an die zuständigen Personen auf der GST-Geschäftsstelle weitergeleitet, welche in Zusammenarbeit mit Fachpersonen individuelle Lösungen für die Betroffenen suchen. Alle Angaben und Anliegen werden vertraulich behandelt.
Die GST bietet die Hotline SOSforVets in Zusammenarbeit mit dem Unterstützungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte der FMH, Remed, sowie der Medphone AG an. Durch den finanziellen Beitrag der GST ist die Hotline für die Anruferinnen und Anrufer kostenlos. Die Hotline SOSforVets steht auch Nicht-Mitgliedern der GST zur Verfügung. Auch Drittpersonen dürfen die Telefonnummer wählen, denn manchmal ist Personen aus dem Umfeld eine solche Situation früher bewusst als den Betroffenen selbst.